IWRM DaMe

Vorhabensbezeichnung:
IWRM DaMe
Bi-regionaler IWRM-Dialog und multilokale Partnerschaften für kleinräumige Wasserversorgung und Wiederverwendung in Teileinzugsgebieten von Donau und Mekong

 Laufzeit des Vorhabens:

01.02.2021 – 31.03.2024

Zuwendungsgeber:
Bundeministerium für Bildung und Forschung

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)  
DLR-Projektträger
Heinrich-Konen-Str.1
53227 Bonn

Förderkennzeichen (Fkz.):
01DP21002

Die Donau und der Mekong sind grenzüberschreitende Flüsse von herausragender sozioökonomischer und ökologischer Bedeutung. Betrachtet man die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden großen Flusseinzugsgebieten und zwischen den Anrainerstaaten, so liegt es auf der Hand, dass durch den Austausch von Ideen, Technologien und Erfahrungen Synergien von hohem Wert realisiert werden können. Die für das IWRM (Integriertes Wasserressourcen-Management) relevanten Strategien und Standards wurden entsprechend der jeweiligen Rahmenbedingungen (EU-Rahmen bzw. lokale Vorgaben in Südostasien) festgelegt. Unter Berücksichtigung allgemeiner IWRM-Grundsätze und Erfahrungen aus Forschungsprojekten ist die Umsetzung von IWRM-Maßnahmen von größter Bedeutung.

Hier setzte das IWRM DaMe Projekt an. Das Projekt hat vorhandene Informationen und Daten strukturiert, die Kommunikation anregt und Workshops für den bi-regionalen IWRM-Dialog abgehalten. Darüber hinaus hat das Projekt multilokale Twinning-Aktivitäten für (a) kleinräumige Wasserversorgung, (b) landwirtschaftliche Wasserwiederverwendung und (c) Wasserfernüberwachung durchgeführt, um die Umsetzung des IWRM in ländlichen Gebieten zu unterstützen.

Das Projekt IWRM DaMe wurde durch das IEEM (GER, Koordinator) federführend geleitet und in Kooperation mit der Universität Sofia UACG (BUL) mit Delphin P. E. Ltd (BUL), VNU-HUS (VNM), sowie dem assoziierten Partner die Universität NUOL (Laos) und das wilo-Unternehmen  Martin Systems (GER) als Twinning-Partner aus der Industrie bearbeitet.

Die wissenschaftliche Leistung des Projekts lag dabei in der Übertragung von Erkenntnissen basierend auf Vergleichsstudien zwischen den Flussgebieten und in der Evaluierung von IWRM-Implementierungsoptionen vor Ort, die auf fortschrittlichen technologiebasierten Lösungen und Wassermanagementkonzepten für die kleinräumige Wasserversorgung, die Wiederverwendung von Wasser in der Landwirtschaft und die Fernüberwachung beruhten. Im Zusammenhang mit den Anforderungen, die sich aus dem konsolidierten IWRM-Rahmenplan ergaben, wurden passende Indikatoren und Vergleichsmaßstäbe (technische, ökologische sowie finanzielle Leistungsindikatoren) für die ausgewählten Standorte innerhalb der beiden Flusseinzugsgebiete in der EU (Donau) und in Südostasien (Mekong) erarbeitet.

Neben dem erforderlichen wissenschaftlichen Fachwissen zur Verknüpfung der „Makroebene“ (IWRM-Governance und den Dialog dazu) und der „Mikroebene“ (IWRM-Implementierung mit nachfragegesteuerten multilokale Partnerschaften), bestand eine weitere wissenschaftliche Herausforderung darin, eine Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen in Europa und Südostasien zu schlagen. Die wesentlichen Projektergebnisse bzw. Erkenntnisse und Lehren lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die IWRM-Regulierung ist komplex und eine bürokratische Belastung für die Wasserversorgungsunternehmen, die wenig Nutzen für die IWRM-Umsetzung bringt. Der Engpass für den Erfolg bei der IWRM-Umsetzung ist eher ein Mangel an Durchsetzung als ein Mangel an Regulierung in der Wasserwirtschaft.
  • Die Implementierung von Kleinwasserwerken als netzunabhängige Lösung mit MFDWS (Multi-Fed Dual Water Supply) ist in vielen IWRM Regionen weltweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll.
  • Technologien mit Ionenaustausch oder Nanofiltration, vorzugsweise in Kombination mit weiteren IWRM-Maßnahmen, sind für andere Wasserversorgungsanlagen mit ähnlicher Wasserverschmutzung replizierbar.
  • Kombinierte Technologien mit chemischen und physikalischen Stufen zur Wasserwiederverwendung können funktionieren. Es sind aber weitere Forschungsarbeiten mit einem höheren TRL erforderlich, um zu überprüfen, ob sie in der Praxis auch betriebstechnisch und wirtschaftlich umgesetzt werden können.